Titel der Tagung: JUGEND und ihre visuellen Kulturen
(Was sind die visuellen Codes der heutigen Jugend? Wozu braucht die Jugend eine visuelle Bildung? Jugend zwischen Anpassung und Auflehnung).
Teilnehmer/innenzahl: 54 – davon aus:
Burgenland 2
Niederösterreich 8
Kärnten 4
Oberösterreich 9
Salzburg 6
Steiermark 3
Tirol 6
Vorarlberg 7
Wien 9
Bericht: Manfred Safr
Donnerstag, 24.11.2016
Nach der offiziellen Eröffnung der Tagung durch MinRin Mag.a Babette Klemmer-Senk, BMB, und Dr.in Christine Schörg, PH NÖ, wurde das Tagungsthema durch einleitende Worte von Dr.in Maria Schuchter vorgestellt.
1. Keynote: Mag. Bernhard Heinzlmaier (BH): „Jugend 2020-Egotaktile Augenwesen im permanenten Selbstdarstellungsmodus“
Kurzfassung:
Bernhard Heinzlmaier diskutierte die soziologisch-kulturtheoretischen Grundlagen des aktuellen Jugendbegriffs im Zeitalter des Postmaterialismus. Neben Zeichen der Entsolidarisierung und der zunehmenden Tendenz zur Individualisierung beschrieb er dabei die Umwandlung von Aufmerksamkeitskapital in ökonomisches Kapital. Ausgehend von dem in der Bildungsdiskussion verwendeten Kompetenzbegriff, erarbeitete er die Differenz zwischen diskursiver und repräsentativer Symbolik bei Susanne K. Langer und unterschied die Begriffe „punctum“ und „studium“ bei Roland Barthes.
Zum Abschluss seines Referats verdeutlichte BH neben diesen bildtheoretischen Überlegungen die menschlichen Möglichkeiten, welche in der Plastizität des Gehirns liegen würden, und die damit gekoppelte Möglichkeit zum Aufbau von Resilienz, bzw. der Entwicklung von „Deep Intention“ als Werkzeuge, um in der von ihm skizzierten Wirklichkeit zu bestehen.
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Keynote 2: Mag.a Luka Leben: „Entdeckung visueller Codes am Beispiel des Bildschirmspiels und anderer visueller Produkte der Alltagskultur“
Kurzfassung:
Luka Leben analysierte in ihrem Referat die Hyperaktivität der Jugendlichen als Motor und Strategie, sich die visuelle Kultur anzueignen. In ihren Überlegungen definierte sie das Bild als multimodal und die visuelle Kommunikation als stark kodifiziert, kategorisiert und normativ. Mit den Methoden der quantitativen Bildanalyse würde die Möglichkeit bestehen, Zeichen, Strukturen und Konventionen zu erfassen. Durch die Immersion sieht LL eine Chance, Erfahrungen in der virtuellen Welt zu genieren, welche sich in der Folge auf andere Bereiche transferieren lassen. Das nahezu intuitive Vergleichen, Kategorisieren und Bewerten trainiert die Jugendlichen, Kompetenzen zu entwickeln, Lernerfahrungen zu leisten, welche sie auf andere Domänen übersetzen lassen können würden.
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Podiumsdiskussion:
Auf dem Podium standen Bernhard Heinzlmaier und Luka Leben, moderiert von Christine Schörg, für Fragen und einen Diskurs zur Verfügung.
Koordinationsteamsitzung:
Bei der außerordentlichen Koordinationsteamsitzung wurden die Sprecherinnen des Koordinationsteams Dr. in Beate Mayr-Zinser und Dr. in Maria Schuchter bestätigt. Weiters teilte Manfred Safr den Kommunikationsverlauf zwischen den Kooperationspartnern der nächsten Bundestagung, der Kunst-Uni Linz und dem ZSK, den anwesenden Koordinationsteam-Mitgliedern mit und stellte die Planungsüberlegungen von Dr. in Anna Loffredo vor. In den danach erfolgten Abstimmungen wird eine Kooperation mit der Kunst-Uni Linz befürwortet. Weiters wird das Tagungsthema – Arbeitstitel „Die Zukunft der Kunsterziehung – der Bildnerischen Erziehung: Kunsterziehung 4.0“ durch eine Abstimmung festgelegt. Weitere Planungstreffen mit der Kunst-Uni Linz werden durch das Koordinationsteam befürwortet.
Ergänzung zum Tagungsbericht:
Die Ergebnisse der Abstimmungen des KO-Teams wurden Frau Loffredo übermittelt.
In einem Mail vom 5.12.16 wurde die Zusammenarbeit von Frau Loffredo beendet.
Die kommende Tagung wird wie geplant am 23.-24.11.17 stattfinden.
Als Tagungsort wurde das Bildungshaus St. Virgil in Salzburg festgelegt.
Nach der Sitzung des Koordinationsteams wurden zwei Arbeitskreise angeboten:
- Die Zukunft des Schulbuchs in Bildnerischer Erziehung – aktuelle Entwicklung des Schulbuchs am Beispiel des Schulbuchs für das Fach MUBEKA: Klangbilder. Leitung: Gregor Kremser
- Neue Reifeprüfung in BE – Möglichkeiten, die Praxis in die Prüfung zu integrieren. Leitung: Manfred Safr
Freitag, 25.11.2016
Am zweiten Tag der Bundestagung wurden den Tagungsteilnehmer/innen zu Beginn vier Workshops angeboten. Sie wurden sehr gut angenommen.
Titel und Leitung der Workshops:
Workshop 1 – Leitung: Luka Leben – Musisches Gymnasium Salzburg
Thema: Quantitative Bildanalyse als zukunftsweisende Methode zur visuellen Literalisierung
Workshop 2 – Leitung: Moritz & Xaver Wizany - Musisches Gymnasium Salzburg
Thema: Kunstprojekt TORUS – Musisches Gymnasium Salzburg
Workshop 3 – Leitung: Joachim Penzel – Universität Halle Wittenberg
Thema: Kunstgeschichte – oder: Mit Bildern Bilder erklären
Workshop 4 – Leitung: Jan Victor Schuster – FH Salzburg
Thema: Was kann Jugendkultur sein – Snapchat, Memes – mediale Transfers?
Nach dieser ersten Phase der Workshops wurden Gruppen gebildet, in welche die Teilnehmer/innen der Gruppen eingeladen wurden sogenannte Wunschlehrveranstaltungen für ihren Tätigkeitsbereich zu entwickeln. Diese würden an den PHs in den Bundesländern oder als Bundesseminar verwirklicht werden können.
Die Tagungsteilnehmer/innen wünschen sich Bundesseminare, die thematisch an die Workshops der Bundestagung anschließen und eine Vertiefung der Tagung darstellen würden.
Weiters wurde angedacht, das Thema „Digitale Welten“ grundsätzlich verstärkt zu beachten.
Ab 13:30 präsentierte Manfred Safr vom ZSK die Ergebnisse der Umfrage zum Aktionstag in Form einer digitalen Präsentation. Danach fand die zweite Phase der Workshops statt. Alle Tagungsteilnehmer/innen hatten dadurch die Möglichkeit, an zwei Workshops teilnehmen zu können.
Abschluss:
Nach einer kurzen Reflexion der Tagung durch die Moderatorin Christine Schörg und einer Information über den Termin der nächsten Tagung (23.-24.11.2017) wurde die Bundestagung um 16:00 beendet.
Fotos: Harald Makl & Manfred Safr